Call for projects and papers: Architekturqualität und Klimawandel – Neue Potentiale für die Gestaltung der gebauten Umwelt

Die Jahresveranstaltung des aktivplus e.V., welche mit Unterstützung durch den BDA Hessen stattfindet, diskutiert den Themenschwerpunkt „Architekturqualität im Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Klimawandel“. Im Zentrum steht die Frage, ob und wie sich nachhaltige und energieeffiziente Gebäude gestalterisch und konstruktiv von konventionellen Gebäuden unterscheiden oder unterscheiden sollten. Architektonische Gestaltung findet a priori im Spannungsfeld von technischen Anforderungen und Möglichkeiten statt. In der Architekturgeschichte sind gesellschaftliche Aspekte und technische Innovationen stets als die Motoren neuer Typologien, differenzierter Stile und weitreichender Architekturtheorien gewesen. Die klassische Moderne als prägendes Beispiel hatte einen so enormen Einfluss auf die Architekturgeschichte, da sie beide Faktoren aufgreift und in einer eigenen Sprache zur Synthese bringt. Sie wurde von bauzeitlich neuen Technologien wie Stahlbeton, Glasfassaden und neuen Produktions- und Berechnungsmethoden bestimmt; gleichzeitig bildeten humanistische Ideale die Basis der Vision einer Gesellschaft, deren Individuen unveräußerliche Rechte haben, und die unter anderem allen Menschen den Zugang zu gesunden Wohnraum ermöglichen wollte.
Die Gestaltung der Nachhaltigkeit im Gebäudekontext stellt die ureigene Aufgabe von ArchitektInnen dar. Das Potenzial des architektonischen Entwurfs als Beitrag zum nachhaltigen Bauen ist noch längst nicht ausgeschöpft. Kann und soll der Diskurs um Nachhaltigkeit einen ähnlichen Einfluss auf die Entwicklung von Architektur und Städtebau haben, wie es die technologischen Neuerungen der industriellen Revolution hatten? Auch hier gibt es neben den dramatischen ökologischen Veränderungen, die den Lebensraum der Menschheit gefährden, enorme technische Fortschritte. Die Entwicklungen von aktivplus-Gebäuden, Plusenergiehäusern, Passivhaus, welche die Aspekte von umweltverträglichen Baustoffen, erneuerbaren Energien und nachwachsende Rohstoffe in den Planungsprozess einbeziehen, zeigen dies. Am deutlichsten ist der Paradigmenwechsel in den Planungsmethoden ablesbar. So sind neben den klassischen Mitteln der Architekturproduktion mit Zeichnungen, physischen und digitalen Modellen Berechnungen und Simulationen zu Energieverbrauch, Behaglichkeit und Ökobilanzierung getreten, die wesentlichen Einfluss auf Entwurf und Konstruktion haben. Dieser technologische Fortschritt läuft parallel zu einem allgemeinen Trend, der sich weg vom materiellen Konsum und hin zum bewussten Erleben bewegt. Die Vision einer nachhaltigen Gesellschaft, die sich im Gleichgewicht mit der Umwelt befindet, wird von immer mehr Menschen als Ziel gesehen. In der Entwicklung ebenso spürbar ist die aktuelle Diskussion um das Maß an aktiver Technik und deren Mehrwert im Kontext des nachhaltigen Bauens.
Call for projects and papers: 
Die Frage nach der Abhängigkeit und Interaktion von Gestaltung und Nachhaltigkeit ist insbesondere theoretisch wenig aufgearbeitet, wie die Orientierung hin zu Nachhaltigkeit und die Begrenzung des Klimawandels Teil eines Paradigmenwechsels werden kann, der sich konzeptionell, gestalterisch und baukonstruktiv ablesen lässt. Die Veranstaltung am 27.10.2017 im Deutschen Architektur Museum DAM möchte verschiedene Positionen und Projekte vorstellen und diskutieren, die einen Beitrag zum Diskurs um die Architekturqualität nachhaltiger Gebäude darstellen. Dazu sind die Mitglieder des aktivplus e.V. und des BDA Hessen, aber auch interessierte Dritte eingeladen, Thesen, Konzepte und / oder Projekte vorzustellen, die eine besondere Position zu der Frage markieren, wie die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit und Klimawandel die gestalterische Qualität der Gebäude beeinflusst.
Die Thesen und / oder Projekte können in Kurzvorträgen von fünf Minuten Länge vorgestellt werden. Gleichzeitig kann zu jedem Beitrag ein Poster eingereicht werden, das im Rahmen der Veranstaltung im DAM ausgestellt wird. So entstehen vielfältige Anknüpfungspunkte für eine Diskussion um das Thema: „Architekturqualität und Klimawandel: Neue Potenziale für die Gestaltung der gebauten Umwelt“, die im Podium in einer abschließend diskutiert werden.
Bitte reichen Sie Ihren Beitrag zum Thema direkt in Form des Posters in DIN A1 als PDF in druckbarer Qualität (Bilder 300dpi) bis spätestens 06. Oktober 2017 beim aktivplus e.V. ein. (Eine Vorlage für die Poster finden Sie im weiter unten zum Download.)
Über die Auswahl der Vorträge wird im Vorfeld entschieden, eine Rückmeldung erhalten Sie bis spätestens 13. Oktober 2017.
Download: Call for Papers_Vorlagen